Was ist eigentlich PotePedia? Welcher Bedarf hat die Entwicklung ins Leben gerufen?
PotePedia ist ein von der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs initiiertes in Ungarn einzigartiges digitales Projekt, indem das up-to-date und die medizinische Ausbildung unterstützende online Wissensbasis- und Informationsnetz neben hochrangiger fachlicher Leitung und Unterstützung auch mit der aktiven Zusammenarbeit der Studierenden verwirklicht wird. Sowohl inhaltlich als auch äußerlich wird es so aufgebaut, dass es den Studierenden eine ausgezeichnete Quelle für das Lernen anbietet.
Was steckt im Hintergrund der Entwicklung, wann und mit welchem Ziel ist sie gestartet worden, wofür ist sie am meisten anzuwenden?
PotePedia möchte der studentischen Erwartung nachgehen, anhand der die Datenbank der die medizinische Bildung beschreibenden und begleitenden up-to-date Lehrmaterialien an modernen Datenkommunikationsgeräten zugänglich gemacht werden kann. Das immer wachsende und wegen der Forschungen und methodologischen Entwicklungen immer ändernde Kenntnismaterial kann die Teilnehmer der Bildung auf diesem Wege am schnellsten erreichen. Die Entwicklung dient also der Herausforderung und dem Ziel, dass das aus mehreren Stationen bestehende und die traditionelle und analoge Wissensübergabe abbildende System die Vorbereitung der Medizinstudierenden nicht hindert. All das geschieht aber mit Beibehaltung der Qualität und Zuverlässigkeit. Durch den Einbau der fachlichen Kanäle und Kontrollpunkte wird ab jetzt richtig kontrollierbar, was zu unseren Studenten in der Vorbereitungsphase ankommt. Deshalb ist PotePedia eins der modernsten Geräte in der ungarischen medizinischen Ausbildungspraxis. Man wird nicht selbstständigerweise zum Arzt, wenn er es vom Anfang zu Ende durchliest, wie auch kein Wörterbuch oder Enzyklopädie jemanden zum Sprachlehrer oder Akademiker macht. Zur modernden Basis müssen auch die Leitung der Lehrer und Mentoren und der hervorragende praktische Hintergrund hinzugefügt werden, ohne die ist die Bildung des ärztlichen Fachwissens unvorstellbar.
Welche sind die am schwersten zu lösenden Aufgaben (z.B. die vernetzte Lehrmaterialienentwicklung mit mehreren Agenten)?
Auf dem Wege der bewussten Behandlung und Synthese mehrerer Erkennungen beantwortet PotePedia die dringendsten Probleme unserer Bildungsmethoden.
Als erstes können wir einsehen, dass die „Halbierungszeit“ des Kenntnismaterialien der medizinischen Wissenschaften während der Mitte des 20. Jahrhunderts ungefähr 50 Jahre war, heute ist diese Periode bloß noch ein halbes Jahr. Auf solche Wachstumsgeschwindigkeit antworten die früheren Bildungsmethoden mit immer größerer Hilfslosigkeit, diese stellt die Aktualität unserer Bildung in Frage. In PotePedia können die erforderlichen Änderungen innerhalb von Minuten durchgeführt werden. Die Frischhaltung des Bildungsinhalts ist unerlässlich, aber daraus entsteht sofort eine neue Aufgabe, nämlich die Erstellung der fachlichen Beziehungen und Zusammenhänge unter den ständig ändernden Disziplinen.
Es kann komisch klingen, aber die Antwort auf der beiden Fragen wird durch die Kollaboration zwischen Dozenten und Studierenden geliefert, als eins der wichtigsten didaktischen Mittel unserer digitalen Bildung. Über den zur Basis dienenden fachlichen Materialien hinaus gibt es zahlreiche solche Bereiche, derer Bearbeitung die Studierende sich auch anschließen können und mit Wegweisung der Fachleute des Bereiches sie auch aktiv an der Erweiterung der Wissensbank teilnehmen können. Genauso wichtig ist es, dass das Aufeinanderbau der einzelnen Wissenschaftszweige sichtbar wird und dass die Begriffe und die Methodik von der Basis bis zur praktischen Anwendung eine Art Netz bilden. Dieses Netzwerk kann ebenso durch Zusammenarbeit verwirklicht werden, die auch dazu beiträgt, dass anhand des Zusammendenkens effektive und erfolgreiche Wissensübergabe zu Stande kommt.
Was hat sich durch die Pandemie geändert? Hat sich das Grundziel geändert, oder haben sich die Entwicklung und die Arbeit als Folge der Umstände beschleunigt?
PotePedia war keine ad hoc Idee der Fakultät, sondern ein seit mehr als einem Jahr geplantes Mittel, dessen Einführung nach einer gründlichen Vorbereitungsphase erfolgt ist. Doch können wir es nicht leugnen, dass die digitale Umstellung die Endarbeiten und die Übergabe des Systems in großem Maße beschleunigt hat, so wird es früher als geplant bereits in der Prüfungsphase dieses Semesters zur Anwendung freigegeben, auch wenn nicht in voller Nutzungsbreite.
Wie wird sie die Vorbereitung der Studierende unterstützen und worin unterscheidet sie sich von den bisherigen digitalen Lehrmaterialienentwicklungsmethoden (da digitale Lehrmaterialien an der UPMF bereits angefertigt worden sind)? Worin ist sie anders oder kann sie mehr als die anderen digitalen Lehrmaterialienentwicklungen oder Verteilungslösungen? Worin liegt der Sinn ihrer Funktion?
Der digitale Unterricht bedeutet nicht nur die Umstellung von Lehrmaterialentwicklung der Notizen- und Vorlesungsmaterialien auf Papierbasis auf den elektronischen Weg. Nicht die Form der Registrierung und Speichern ist hier das Entscheidende, sondern die intelligenten Lösungen. Heute ist es keine Besonderheit mehr, dass die bildungsbeschreibenden Arbeitsmaterialien leicht, schnell und im besten Fall auch gerätunabhängig zugänglich sind.
PotePedia möchte dem Wunsch auch nachgehen, dass der Erwerb erlebnishaft und dadurch auch vertieft wird, dass das Ganze der einzelnen Prozesse vor unseren Augen erscheint. Lass uns ein Beispiel sehen! Es ist viel aufregender, die beschreibenden Gleichungen der zellularen biochemischen Vorgänge so zu lernen, dass man dazu auch den Stoffwechselvorgang der Zellmembrane, die Bedeutung dieser in den physiologischen Vorgängen auch kennenlernt und wir können uns all diese an den Aufnahmen der Superresolutionsgeräten anschauen. Die drei Themenbereichen laufen also auf den gleichen Faden und so wird das Verständnis auch darüber ermöglicht, wie sich die Themenbereiche auf die Wissensbasis der anderen in der Bildung bauen.
Die Datenanalyse und die Personifizierung können dem modernen digitalen Unterricht als mindestens so starke Mittel dienen. Wenn wir anfangen, die eingebauten Prüfungsmöglichkeiten zu nutzen, kann das Automatismus des Systems mit Hilfe der Resultate dabei helfen, die Schwachpunkte zu erkennen, wo wir noch etwas ergänzen müssen. Auf der anderen Seite können diese Resultate den Dozenten Feedback darüber geben, der Erwerb welcher Lehrmaterialien den Studierenden Probleme bedeutet, und dann müssen sie darauf mehr Acht geben.
In welcher Relation wird PotePedia zu den bisher auch verwendeten äußerlichen Inhalten stehen? Ich denke zum Beispiel an die Datenbank UpToDate.
Heutzutage ist es natürlich, dass die Präsentationen und Publikationen der Forschungen, Vorlesungen und Themen an zahlreichen fachlichen Foren zugänglich gemacht werden. Wir haben diesen bisher auch mit großer Acht gefolgt, PotePedia wird uns eine Möglichkeit anbieten, diese zu integrieren. Dadurch können wir den wissenschaftlichen Hintergrund unserer Basisausbildung bereichern und unseren Studierenden ermöglichen, dass ihr Interesse nicht bloß auf das Erwartungsniveau unseres Anforderungssystems eingeengt wird, sondern dass sie inspiriert werden, ihren eigenen Fachbereich zu finden.
Verwendet das System die Herstellungsmöglichkeiten der modernsten Infokommunikationsinhalte (eingebettetes Video, AR/VR, Live-Übertragung, Responsivität usw.) und wenn ja, wie kann man sich das in der Praxis vorstellen? Werden jetzt solche Materialien angefertigt?
Das System der PotePedia benutzt und baut auf die Vielfältigkeit der Inhaltentwicklung von Anfang an. Jedoch kann die Entwicklung nie stehen bleiben und wir müssen uns danach streben, jene nützlichen Prozesse zu implementieren, die heute die High-technologie der medizinischen Ausbildung vertreten. Ihre Integration in die Bildung bietet Lösungen für Probleme an. An der UPMF war in den letzten Jahren eine der bedeutendsten Entwicklungen die M3D Applikation – Live-Übertragung medizinischer Inhalte sogar in 3D Umfeld, die es ermöglicht, operative oder für externe Beobachter schwer verfolgbare medizinische Eingriffe zu beobachten. Das System ist bereits jetzt teilweise geeignet, diese entgegenzunehmen, jedoch müssen wir für die Anwendung einerseits weitere Software- und andererseits infrastrukturelle Entwicklungen durchführen. Für die letztere werden wir teilweise Möglichkeiten im neuen – von den MVP (Moderne Städte Programm) Quellen aufgebauten – zentralen Bildungsgebäude durch die Verwirklichung des sog. digitalen Showrooms haben.
Gibt es solche Bereiche, Lehrmaterialien oder organisatorische Einheiten, wo die Inhalte bereits in hoher Bereitschaft fertig sind, gibt es solche Inhalte, die präsentiert werden können?
Ich würde nur ungern Bereiche hervorheben, weil es weder zeitgemäß noch elegant wäre, die investierte Arbeit der Institute am Anfang bereits rangieren. Die von den Fächern angebotenen Möglichkeiten sind auch nicht gleich, aber wir möchten in der näheren Zukunft für ein weites Publikum zeigen, was PotePedia kann.
Bei manchen aktiveren Fächern sind bereits zahlreiche aufregende Materialien in der letzten Zeit angefertigt worden, die als erwartet auch für das externe Publikum gezeigt werden können, weil wir ja auch möchten, dass dies Lust bei möglichen Bewerbern machen könnte, sich bei uns zu bewerben.
Welche Mittel sichert das System den Dozenten und Ausbildern?
Funktional kann PotePedia in zwei geteilt werden. Einerseits in ein unbegrenzt erweiterbare Cloud Speicher, wo jedes Fach seine Lehrmaterialien geordnet und suchbar formatunabhängig speichern kann. Lass uns diesen als die Basis unseres Ausbildungsanforderungssystems zusammenfassende Bibliothek, Repositorium oder die Schatzkammer der Lehrmaterialien nennen. Andererseits verfügt sie über eine Lehrmaterialienentwicklungs- Vereinheitlichungs- und Vernetzungsgeräthalte. Dadurch können wir unsere Lehrmaterialien von unterschiedlicher Qualität und Aufbau auf gleiche Qualität und responsiv machen, bzw. diese ermöglicht uns, die logische Verbindung unter denen herzustellen.
In welcher Phase befindet sich die Entwicklung und die Anfertigung der Lehrmaterialien? Wie empfangen die Dozenten das System?
Abgetreten vom originalen Zeitplan möchten wir jetzt, dass PotePedia am frühesten zur Wissenshalte der Fakultät wird, deshalb haben wir sie für unsere Lehrbeauftragten geöffnet, und wir möchten, dass sie trotz der geänderten Lage oder als Bekämpfung jener die Prüfungsvorbereitungsmaterialien für die Studierenden schnellstens hier hochladen könnten. Unbestritten ist es sehr mühsam, es beansprucht viel Zeit und Energie, aber wir sind bereit dafür. In diesem Semester sind zahlreiche außerordentlich wertvolle Materialien erstellt worden, die die Studierenden brauchen. Den Hochladenvorgang haben wir vorbereitet und wir unterstützen ihn mit online Kursen und schriftlichen Wegweisern, aber diese Basisarbeit ist eher mühsam als kompliziert. Die bisherigen Rückmeldungen haben es auch so bestätigt.
Haben die Studierenden sie gesehen oder Meinung dazu geäußert?
Die Studierenden konnten noch keine Meinung formen, da die Publikation der Lehrmaterialien jetzt anfangen wird, aber in die Entwicklungen haben wir die Studentische Bildungsentwicklungsgruppe und die Studentische Selbstverwaltung (SSV) auch mit einbezogen. jedoch können sie in die Fläche einloggen und mit Hilfe einer außerordentlichen Kaffeepause mit dem Dekan Video und dessen Skript über ihre Nutzung Informationen bekommen. Natürlich rechnen wir mit ihren Meinungen, weil sie für sie angefertigt worden ist, ihre jetzige und künftige Meinung wird die Erstellung von PotePedia beeinflussen.
Werden Studierende bei der Arbeit helfen? Wenn ja, was wird ihre Aufgabe sein?
Wir sind sehr stolz darauf, dass die Zusammenarbeit von Studierenden und Dozenten durch PotePedia handfest und greifbar geworden ist. Wir zählen auf die freiwillige Arbeit der Studierenden in der Bearbeitung, Editierung und Herstellung der Vernetzung der Lehrmaterialien, diese Arbeit wird von der SSV koordiniert und wir unterstützen die mit hervorragenden Stipendien. PotePedia möchte nicht geheim anhand des Beispiels von Wikipedia, aber mit Fokus auf die medizinische Ausbildung (Humanmedizin, Zahnmedizin und Biotechnologie) eine einzigartige Wissensbasis für die Studierenden der Fakultät erstellen. Wir denken, es ist eine Freude und Ehre unter den Erstellern zu sein.
Gibt es einen absehbaren (öffentlichen) Zeitplan der Aufgaben? Wann kann sie systematisiert und komplett aufgestellt werden, wie wird ihre Einführung geschehen?
Wir gehen jetzt anhand eines vom originalen abweichenden Drehbuchs vor, dessen erster Meilenstein der Anfang der Prüfungszeit ist. Bis dahin möchten wir, dass die Lehrbeauftragten die digitalen Lehrmaterialien dieses Semesters in einer möglichst weiten Breite in PotePedia auch zugänglich machen. Die nächste Station wird unsere Eröffnungsfeier des neuen akademischen Jahres sein, wo wird schon so starten möchten, dass unsere Studierenden Zugang auf die Lehrmaterialien des ersten Semesters 2020 auch haben können. Die volle zur Verfügungstellung von PotePedia ist ein langziehender Vorgang mit zahlreichen aufregenden Entwicklungen und Stationen. Darüber werden wir sowohl an der in den kommenden Tagen startenden Webseite potepedia.com als auch in den Nachrichten der Fakultät Informationen geben.
Kann sie traditionelle Unterrichtsstunden oder ganze Kurse abwechseln oder ist ihre Rolle eher von unterstützender Natur?
PotePedia wird ihren Platz und Rolle in unserer Ausbildung haben und ich bin mir sicher, dass wir die gesunde Balance finden werden, die unsere traditionellen Ausbildungsformen unterstützt und in bestimmten Fällen sie ablösen kann.
Den praxisorientierten Vorgang der medizinischen Ausbildung kann sie natürlich nicht ablösen, jedoch kann sie exzellente Unterstützung und Möglichkeiten unserer Bildung anbieten, neue Methoden anzuwenden. Wir sind in dieser Entwicklung Pioniere, aber die Bereiche der Wissensteilung, der up-to-date Informationen, der Zeiteinteilung und des individuellen Voranschreitens werden sich durch die Nutzung bestimmt verändern.
Medizinische Kenntnisse entwickeln und ändern sich ständig. Die Materialien mancher Bereiche können sich schneller veralten. Bietet PotePedia Lösungen auf diese Probleme an? Wie einfach ist es, die miteinander zusammenhängenden Materialien zu überprüfen und sie kohärent zusammenhalten? Wer wird eigentlich aus dieser Sicht zuständig für die Instandhaltung der Kenntnisse sein?
Die Vision der digitalen Entwicklung hat bereits am Anfang die Möglichkeit der Unterstützung auf Gemeinschaftsarbeit und ihre Pflege in sich getragen. Die Teilnehmer, die Dozenten, die Forscher, die praktizierenden Ärzte und die Studierenden können alle zur Uptodatehaltung der Wissensmaterialien beitragen. Der Schlüssel zur Entwicklung ist also die kontinuierliche Kontrolle, die ständige Revision der Wissensmaterialien anhand von zu unserer Verfügung stehenden und zuverlässigen Quellen und Kenntnismaterialien.
PotePedia kann aus diesem Grund eine der zuverlässigsten Quellen der Pécser Medizinausbildung werden, hoffentlich wird sie zum bestimmenden Erlebnis vieler Genrationen der Mediziner sein.
Wie groß soll das Instandhaltungsteam sein? Was wird seine Aufgabe sein?
Die Aufrechterhaltung des Lehrmaterialnetzes basiert sich auf dem heute als modernsten geltenden Cloud basierten System, das wir von auf diesen Bereich spezialisierenden Fachdienstleistern in Anspruch nehmen, also in dieser Richtung haben wir nichts zu tun. Zu den zur Entwicklung gehörenden Instandhaltungsaufgaben nehmen wir unseren Partner, Dexter GmbH, den Ausarbeiter des Software Rahmensystems, in Anspruch, also unsere Entwicklungsvorstellungen werden von Anfang an in einer Hand gehalten, das sicher die technische Homogenität. Was die Aufrecht- und Instandhaltung der Inhalte betrifft, wird mit einer kleinen Übertreibung die vollständige Fakultät daran teilhaben, natürlich mit unterschiedlichen fachlichen Berechtigungen. Wir können uns kein besseres Team und gemeinschaftsbildendes Zusammendenken wünschen.